Franz Xaver Messerschmidt - Mehr als Charakterköpfe im Unteren Belvedere
Die Porträts des Bildhauers Franz Xaver Messerschmidt stehen ab etwa 1769 für ein neues Menschenbild, das von den Ideen der Aufklärung durchdrungen ist: Dabei tritt die Repräsentation zugunsten einer reduzierten und treffenden Charakterisierung der Dargestellten zurück. Anhand der porträtierten Persönlichkeiten sowie weiterer Auftraggeber*innen, etwa Maria Theresia Felicitas von Savoyen-Carignan, die Ärzte Gerard van Swieten und Franz Anton Mesmer oder der Kunstschriftsteller Franz von Scheyb, wird außerdem das kulturelle, politische und wissenschaftliche Klima des 18. Jahrhunderts erläutert.
Messerschmidts sogenannte „Charakterköpfe“ gelten trotz ihrer Bekanntheit bis heute als rätselhaft. Die seit dem 20. Jahrhundert äußerst populäre psychopathologische Deutung schränkt den Blickwinkel auf diese Objekte jedoch stark ein. Sie lässt vergessen, dass der Bildhauer in seinem Schaffen auf die gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Umbrüche des 18. Jahrhunderts reagiert hat. Ziel der Ausstellung ist, die Werkserie vor dem Hintergrund der damaligen Beschäftigung mit Mimik und Physiognomie einzuordnen und als Phänomen ihrer Zeit zu lesen. Vergleiche mit Werken von Künstler*innen wie Joseph Ducreux untermauern dabei, dass das Interesse für das Gesicht (und seine Entgleisungen) keine Ausnahme darstellt.
Beginn: Freitag, 14.11.2025 | 15:00 Ende: Freitag, 14.11.2025 | 16:00 Treffpunkt: Rennweg 6 / Unteres Belvedere Kosten: 5 EUR AGA-Punkte: 5 Veranstalter: Wirtschaftskammer Wien (wkw@aga.or.at)
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